"Normalität als Handikap"

"Ich bin sehr davon überzeugt, dass bestimmte grundlegende Veränderungen der Gesellschaft nötig geworden sind, um den Menschen die Gelegenheit zu geben ein menschlicheres und individuelleres Leben zu führen. Und ich bin davon überzeugt, dass wir mit uns selber beginnen müssen."
                          (Erich Fromm in "Die Pathologie der Normalität")

"Das geht bei uns nicht - so haben wir das noch nie gemacht - aber, das Problem ist, dass wir das bisher immer anders gemacht haben"
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Veränderungen sind schwierig, wir wollen ja, aber..... Neues ist verunsichernd, bringt Probleme mit sich, weil es keine gesicherten Standards gibt, es muss experimentiert werden, der Ausgang ist ungewiss. Das Leben ist aber selbst ein Experiment. Nur durch probieren und lernen aus Irrtümern, Erfolgen und Fehlern kann man überleben. Dazu gehört Reflektion des eigenen und des Gruppenverhaltens um zu neuen Erkenntnissen zu kommen.
In diesem Seminar geht es um die Abkehr von linearem Denken, um kreativen Umgang mit Problemen und Problemlösungsverhalten, hier wird vernetztes Denken und Reflektieren geübt. Das veränderte Bild vom Kind, eine sich verändernde Vorstellung von Bildung in Kindergarten und Schule, ja eine sich stetig verändernde Gesellschaft fordert uns heraus - es liegt an uns, ob wir die Herausforderungen annehmen und uns persönlich weiterentwickeln, oder ob wir auf das bestehen, was scheinbar alle für richtig halte, was darum aber nicht unbedingt richtig ist.
Das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne und des Denkens nach Hugo Kükelhaus wird dafür ein wunderbares Spielfeld bieten, was angereichert durch unsere eigenen Ressourcen und Fähigkeit zu neuen Erkenntnissen und vielleicht sogar neu zu entwickelnden Denkstrukturen führen wird.
Dazu braucht es eine sensible Wahrnehmung , eine Richtungs- und Ergebnisoffenheit, den Mut die Komfortzone zu verlassen und Neues nicht als Mühsal sondern als willkommene Erneuerung zu sehen. Die Kunst, die Kinder zu Wort kommen zu lassen, ihnen zu vertrauen und ihnen viel zuzutrauen, wird dabei zu entwickeln sein.
In dieser Veranstaltung werden wir uns an offenen Konzepten wie der Reggio-Pädagogik, der Erlebnispädagogik und der Montessori-Pädagogik orientieren und auch Verbindungen zu aktuellen Ergebnissen der Gehirnforschung und der Entwicklungspsychologie herstellen. Das wird nicht theoretisch angegangen, sondern selber in Erfahrung zu bringen sein, um durch das eigene Erleben das pädagogische Denken zu inspirieren und zur "Partizipation" der Kinder weiterentwickeln zu können.